Lernen von erfolgreichen Patienten und Siegern! 02. Februar 2019

Lernen von erfolgreichen Patienten

Michael Burger

Erlebt und beobachtet als Arzt

« … ich kenne viele andere Patienten, die Spontanheilungen erfuhren. Gemeinsam waren ihnen bestimmte Strategien, von denen jeder profitieren kann, der krank ist und schwierige Entscheidungen zu treffen hat. Ich glaube, wenn mehr Patienten sich diese Strategien zu eigen machten, gäbe es weitaus häufiger spontane Heilungen.» Dr. Andrew Weil

Der ganzheitlich arbeitende Mediziner Andrew Weil schreibt in seinem Buch Spontan Heilung (Bertelsmann, später im Kopp-Verlag erschienen) von bestimmten Verhaltensmustern und Strategien, die er häufig bei Patienten beobachtet konnte, die auf wundersame Weise geheilt worden sind.

Ich finde seine Aufzählung extrem hilfreich, spannend und wertvoll. Mir liegt Heilung sehr am Herzen. Selber haben wir schon viele Menschen begleiten dürfen, deren Gesundheit besser geworden ist, die eine Krankheit stoppen oder verzögern konnten und auch Menschen, die geheilt worden sind. Natürlich und übernatürlich. Mehr dazu hier: Erfahrungsberichte und Mutmacher

Krise als Chancekrise_chance_verantwortung-uebernehmen_350x350.jpg

«Wenn alles gegen Dich zu sein scheint, dann erinnere Dich daran, dass ein Flugzeug nur gegen den Wind abhebt und nicht mit dem Wind.»
Henry Ford

Jedes Unglück, jeder Verlust, jeder Misserfolg oder jede Krankheit kann in etwas Besseres verwandelt werden. Träume können wahr werden.

«Wenn guten Gedanken gute Worte und gute Taten folgen, werden Träume Wirklichkeit.»
Jennifer Withelm

Menschen, die in Krisen Verantwortung übernehmen, sich den Problemen stellen, Hilfe in Anspruch nehmen und bereit sind Neuland zu betreten können in Krisen wachsen.

Die sieben Strategien erfolgreicher Patienten sind als Hilfe für Menschen in Krankheit und Krise gedacht, damit sie Auswege aus ihrer Not finden und daran stärker werden.   

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Sieben Strategien erfolgreicher Patienten

nach Dr. Andrew Weil; Spontan Heilung, Bertelsmann Verlag München.
NB: Ich habe die Punkte 3 und 4 von Dr. Weil zusammengefasst im Punkt 3) Netzwerk pflegen und dafür als Punkt 7) noch die Aktzeptanz hinzugefügt.

1) Zuversicht und Optimismus

Sich nicht mit einer negativen Prognose oder Diagnose abfinden und nicht aufgeben. In Krisenzeiten brauchen wir Ermutigung. Gute und positiv eingestellte Freunde sind Gold wert. Auch die Bibel liefert eine Fülle von Ermutigungen, Trost und Zusagen, aber auch authentisches Klagen. Die Psalmen zum Beispiel berichten über Menschen in grösster Not. Sie zeigen uns, dass wir nicht alleine sind. Die Psalmen helfen, am Leben festzuhalten. Ein weiteres Beispiel für Zuversicht ist dieses Zitat von Nelson Mandela:
«Das Größte, was man erreichen kann, ist nicht, nie zu straucheln, sondern jedes Mal wieder aufzustehen.»  Nelson Mandela 

2) Lösungen suchen und finden

Es lohnt sich, gezielt nach Heilungsmethoden und Lösungen zu forschen. Stellen Sie Fragen, lesen Sie Bücher und Artikeln, recherchieren Sie im Internet, insbesondere bei fachlich anerkannten Gesundheits-Anbietern. Prüfen Sie alles und behalten Sie das Gute.

3) Netzwerk pflegen

Familie, Freunde, weise Berater und Ermutiger sind in solchen Momenten von unschätzbarem Wert. Mitmenschen suchen, die geheilt worden sind, das ist sehr wirksam gegen Pessimismus! Mit Ärzten / Gesundheitsleuten partnerschaftlich zusammenarbeiten. Gemeinsam Neues ausprobieren. Zu sich und seinen Bedürfnissen stehen.

4) Verantwortung übernehmen

Nicht zögern lebensfördernde Veränderungen im Leben vorzunehmen (z.B. Ernährung umstellen, sich mehr bewegen, Beziehungen ins Reine bringen, Stelle wechseln, wenn nötig umziehen, positive Freunde suchen,  …).
Siehe dazu auch: Radio Life Channel - «Kompass: Patientenkompetenz – sich fügen oder mitdenken» Die Geschichte von Gerd Nagel, pensionierter Krebsforscher und Mediziner, der an Leukämie erkrankteund den Begriff Patientenkompetenzerfunden hat. 

5) Krankheit als Chance sehen

Entdecken Sie in einer Krankheit die Chance zu persönlichem Wachstum, positiver Veränderung und Weiterentwicklung. Bringen Sie Ihr Leben in Ordnung.
«Jedes Problem das man bewältigt, bringt einen in der Zukunft weiter. Und gibt auch neue Kraft.»  Steffi Graf, ehemalige Nummer 1 im Tennis
«Ich habe mir nie überlegt, was sie (meine Krankheit) mir gegeben hat.»  Amerikanische Ärztin Rachel Naomi Remen in ihrem Buch «Dem Leben trauen».

6) Selbstannahme

Lernen Sie sich und ihre Mitmenschen mitsamt allen (schwierigen) Ecken und Kanten zu lieben ... . Ihre Idendität ist nicht ein gesunder Körper oder Erfolg oder den Wert, den andere Menschen Ihnen geben. Tatsache ist, dass jeder Mensch unendlich geliebt und wertvoll ist. Egal was hinter ihm liegt. Diese Liebe lässt sich erfahren. Zum Beispiel in der Bibel:
«Aber in diesem Buch(Bibel) sind zehntausend Jahre menschlicher Erfahrung gesammelt. Es ist keine Propagandaschrift, es ist Weisheit.»
Aus dem Krimi «Mensch ohne Hund» von Håkan Nesser.

7) Loslassen und Sinn finden

Akzeptieren, was man nicht ändern kann und trotzdem die Hoffnung nicht verlieren. Im Buch «Sechs Jahre» beschreibt die deutsche Bestseller-Autorin Charlotte Link über die Krankheit ihrer Schwester und wie sie verzweifelt und in grösster Not zu einem Pfarrer geht. 

Dort im Gespräch bricht alles in ihr heraus. Ihre geliebte Schwester ist todkrank und niemand gibt ihr Hoffnung. Gute 5 Minuten lang reicht der Pfarrer ihr ein Taschentuch nach dem anderen. Dann erklärt er ihr, dass weder Ärzte, noch Diagnosen, noch Statistiken, sondern alleine Gott über Leben und Tod entscheide. So richtiger Trost sei das ja auch nicht. Und trotzdem erlebt sie einen besonderen Moment:

«Aber in diesem Augenblick spüre ich buchstäblich die Anwesenheit einer Kraft neben mir, spüre, dass ich nicht allein bin. Jemand nimmt mir einen Teil der Last von den Schultern. Jemand hilft mir, die Angst zu tragen und jemand lindert meine Verzweiflung. Die Einsamkeit der letzten Wochen löst sich auf, die Einsamkeit, die sich aus der Situation ergab, wie ich sie empfand.»

 

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Die wunderschöne Leberblume blüht im zeitigen Frühling, wenn ringsum noch alles andere braun und leblos ist. (Bild Michael Burger, Adelboden)

Verantwortung übernehmen

Das starke an den sieben obigen sieben Strategien ist, dass es scheint, dass mutige und mündige, vielleicht manchmal auch unbequeme Patienten, die unbedingt wieder gesund werden wollen, besser Aussichten auf Genesung haben als Menschen, die die Verantwortung für ihre Gesundheit einfach dem Arzt delegieren.

Mir und den Kollegen im Institut für Gesundheitsförderung begegnen immer wieder grossartige Persönlichkeiten, die dank ihrem Mut zur Veränderung Grosses erlebt haben und wieder auferstanden sind.

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Kleine und grosse Wunder.

Video: Verantwortung übernehmen und gewinnen.

Buch: 100x Gesundheit erlebt! 

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Wie können Betroffene selber Verantwortung übernehmen?

  • Diagnose zur Kenntnis nehmen, sich jedoch damit nicht abfinden.
  • Situation analysieren – mögliche Ursachen schriftlich festhalten. Z.B. negative Denkmuster und deren Gründe.
  • Welche negativen Verhaltensmuster kann ich in dieser Krise hinter mir lassen? Umdenken, Neues wagen, Veränderung vornehmen.
  • Forschen, Lesen, Fallberichte studieren, Fragen stellen: Was kann ich selber tun?
    Hier die Erfahrung einer mutigen Frau, die für die Gesundheit ihres Mannes gekämpft hat. Die Erfahrungen von Frau Newport sind im unteren Teil des Artikels zu finden.
  • Arztgespräche. Möglichkeiten und Optionen kennen lernen, um aus dieser misslichen Situation auszubrechen.
  • Ein Timeout kann sich lohnen, nachdem sie viel Wissen zusammengetragen haben und kurz davor stehen, wichtige Entscheidungen zu fällen . Vielleicht sogar an einem sehr schönen und ruhigen Ort. Im Stillesein und Ruhen liegt eine grosse Kraft. Dann entspannt, aber fokussiert und überlegt ihr persönliches Therapiekonzept planen, schriftlich festhalten und schrittweise umsetzen.
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Krank? Lösungsansätze.

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Anhang

Mögliche Fragen für ein Gespräch mit Ihrem Arzt

Am besten bereiten Sie sich zuhause sorgfältig vor und gehen zu zweit zum Arzt / Therapeuten, besonders wenn es um die Diagnose geht! Nehmen Sie immer ein Handy oder Diktiergerät mit und nehmen Sie das ganze Gespräch auf. So können Sie später alles in Ruhe nochmals anhören, wo nötig Rückfragen stellen und das Beste aus Ihrer Situation machen.

  1. Welches sind die bekannten Fakten über die Krankheit, von der ich betroffen bin?
  2. Welche Hoffnung besteht für mich aus schulmedizinischer Sicht?
  3. Welche Therapiemöglichkeiten schlägt die Schulmedizin vor?
  4. Kennen Sie Patienten mit der gleichen Diagnose, die mit diesen Massnahmen eine Besserung oder gar Heilung erlebt haben?
  5. Zu welchem Spezialisten würden Sie gehen, wenn Sie von dieser Krankheit betroffen wären?
  6. Welche Therapien würden Sie bei dieser Erkranung selber auswählen?
  7. Welche weiteren Kliniken oder andere Optionen stehen noch zur Auswahl?
  8. Welche Kosten sind für die Therapie zu erwarten? Was bezahlt die Krankenkasse?
  9. Wie viel Zeit beansprucht diese Therapie?
  10. Was würden Sie sonst noch tun, wenn Sie an meiner Stelle wären?

Diese Fragen sind eine Auswahl, bestimmt kommen Ihnen noch weitere sehr wichtige Fragen in den Sinn.

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Viel Mut, Zuversicht und Gelingen!

Gute Besserung und vor allem wünsche ich Ihnen, dass Lebenskrisen zu Chancen für Neuland, neue Perspektiven und neue Beziehungen werden.

Euer Michael Burger

 

 

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