15. November 2017

Viel zu wenig Vitamin D in Mitteleuropa?

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Im Winter sind laut Professor Dr. med. Klaus Kisters 80-90% und laut Professor Dr. med. Jörg Spitz 90% der Menschen in Deutschland unterversorgt mit Vitamin D3. Bei uns wird es nicht viel besser sein ... .

Hinzu kommt, dass man sich bei den bisherigen Empfehlungen auf falsche Berechnungen stützte

Vitamin-D3 ist für die Gesundheit extrem wichtig

Studien zeigen auf, dass bei einem niedrigen Vitamin-D-Serumspiegel die Zahl der Betroffenen von Brustkrebs, Dickdarmkrebs, Nierenkrebs und … ansteigt. Auch Demenz oder Parkinson werden unter anderem mit einen Vitamin D Mangel in Zusammenhang gebracht.

Ärztliche Empfehlung: Welche Patienten brauchen Vitamin D?

Dr. med Heinz Lüscher empfiehlt bei folgenden Krankheiten die regelmässige Einnahme von Vitamin D3:

  • entzündliche Darmkrankheiten wie Morbus Crohn, Colitis ulzerosa, Divertikulitis
  • bei Krebspatienten
  • bei neurologischen Erkrankungen (Alzheimer, Parkinson, MS, ALS)
  • bei Allergien (Heuschnupfen und Asthma)
  • Osteoporose

Studien zeigen auf, dass bei einem Mangel am Lichtvitamin D3 auch das Risiko für Depressionen ansteigt. Und dasjenige von Osteoporose.

Weitere wichtige Aufgaben von Vitamin D3

  • Abwehr und Erkennung von Bakterien und Viren bei Erkältungen und Grippe
  • Frühzeitiges Erkennen von Entzündungen in Gelenken (z.B. Arthritis) und in anderen Organen

Risikogruppen für einen Vitamin-D-Mangel

  • 55 Plus
  • Menschen, die täglich viele Stunden in Büros, Spitälern, Schulen, ... arbeiten
  • Dunkelhäutige Menschen
  • Menschen mit chronischen Darmentzündungen
  • Menschen mit Übergewicht
  • Veganer, Vegaterier
  • Menschen, die langfristig Medikamente einnehmen, z.B. Cholesterinsenker oder gewisse Entzündungshemmer
  • Menschen mit rheumatischen Erkrankungen
  • Menschen, die unter Depressionen leiden
  • Menschen, die unter Migräne leiden
  • Schwangere und Kinder

Mangelhafte Versorgung mit Vitamin D3, teilweise sogar im Sommer!

Wie das Basler MDPI Journal im März 2015 (www.mdpi.com/journal/nutrients ISSN 2072-6643) veröffentlichte wurde bei der Bestimmung der Empfehlung der täglichen Bedarfsmenge für Vitamin D ein grösser Rechenfehler gemacht. Die zur Zeit in der Schweiz von nur 800 i.E. sollte demgemäß auf 4000–7000 i.E. (internationale Einheiten) pro Tag erhöht werden. Andere empfehlen 3000-6000 i.E. Auf jedenfall ein Mehrfaches von dem, was heute offiziell empfohlen wird.

Dieses Ergebnis wurde auch durch eine Studie mit 3657 Personen bestätigt, die zwischen 0 und 10.000 i.E. pro Tag einnahmen. Die Personen haben sich während der Studie (im Sommer durchgeführt) normal ernährt und Vitamin D zusätzlich eingenommen. Die Teilnehmer haben während der Versuchszeit durch Sonnenstrahlen und mit ihrer Ernährung im Durchschnitt 3000 i.E. erzeugt / respektive durch Lebensmittel zu sich genommen.

Um den minimalen Vitamin D Bedarf abzudecken sind jedoch täglich mehr als 4000 i.E. nötig. Eine normale Ernährung liefert maximal 120-200 i.E. an Vitamin D.


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Neue Erkenntnisse über Vitamin D

Laut Prof. Spitz haben 90% der deutschen Bevölkerung einen Vitamin-D-Mangel. Superhormon Vitamin D, GU-Verlag

Weshalb soll man Vitamin D3 täglich einnehmen? Vitamin D wirkt im Körper auf zwei unterschiedliche Arten:

  1. Als hormonähnliche Substanz, die direkt auf besondere Zellen des Immunsystems wirkt und diese zur Immunmodulation, Krebs-Prävention und zur Regulierung des normalen Zellwachstums befähigt. Solche Immunzellen benötigen eine täglich ausreichende Vitamin-D3-Versorung.
  2. Gespeichertes Vitamin D3 (z.B. vom Sommer) kann in der Leber in das aktive Calcitriol (Hormon) umgebaut werden, das den Calcium-Haushalt regelt. Dieses Hormon wird aus dem Vitamin-D3-Speicher hergestellt. Das im Sommer eingelagerte Vitamin D ist nützlich für gesunde Knochen / Zähne. Das Immunsystem profitiert vom Speicher-Vitamin-D3 nicht.
    Aus Votrag von Dr. rer. nat. Reinhard Wähler
     

Das Vitamin D für das Immunsystem muss täglich neu zugeführt werden!

Der D3-Experte Prof. Jörg Spitz empfiehlt täglich 4000 IE einzunehmen. Josef Kreuzer war kürzlich an einer Ärzteschulung, dort lautete die Empfehlung zwischen 3000-6000 IE (internationale Einheiten) täglich.


Vitamin-D3-Bedarf

  • Wer im Sommer ohne Sonnenschutz eine begrenzte Zeit an die Sonne geht erhält im Schnitt 3000 i.E.
  • Im Winterhalbjahr kann unsere Haut wegen zu flachem Einfallswinkel der Sonnenstrahlen kein Vitamin D bilden. Ab Oktober bis März steht bei uns die Sonne einfach zu tief. Ein Sonnenbrand kann man sich trotzdem holen, aber die für die D-Bildung in der Haut notwendigen Strahlen kommen im Winterhalbjahr beim tiefen Sonnenstand nicht durch die Atmosphäre.
  • Über die Ernährung führen wir uns lediglich 120-200 i.E. zu.
  • Laut der WHO sind bis täglich 40'000 i.E. mit keinen Nebenwirkungen zu rechnen.

Daraus ergibt ich die Sommerempfehlung rund 2000 i.E. pro Tag durch Nahrungsergänzungsmittel hinzuzufügen.
Im Winter empfehlen Experten die tägliche Einnahme von 4000 i.E. Vitamin D3. 

Siehe auch Buch" Superhormon Vitamin D", erschienen im GU Verlag von Prof. Dr. med. J. Spitz.

Mit dieser Dosis erreichen selbst Personen, die viel an der Sonne sind, keine zu hohe Gesamtdosis, d.h. bleiben weit unter der zulässigen höchsten Tagesdosis.


Die Vitamin-D-Versorung im Sommer hat seine Tücken

Denn sie ist extrem unterschiedlich. Ein Sonnenbad (freier Oberkörper, ohne Sonnenöl) während 15 Min bringt mehrere tausend i.E. ABER viele Sonnencremes und -öle halten bis zu 3 Tagen die UV-B Strahlung ab, die für die Vitamin-D-Produktion zuständig ist. Das heisst, das viele Menschen durch die Sonnenschutzmanie auch im Sommer einen Mangel an Vitamin-D3 haben.

Ein normaler Spaziergang mit freien Armen und Beinen über den Mittag während einer Stunde bringt nur 1.000 internationale Einheiten. Deshalb denken einige Wissenschaftler, dass wir wegen unserer Lebensweise auch im Sommer nicht auf die geschätzten 3500 i.E. kommen und der Bedarf an Vitamin-D3 auch im Sommer bei etlichen grösser ist als gedacht.


Dreamteam für starke Knochen

Vitamin K2 ergänzt Vitamin D3 optimal und kümmert sich darum, dass Calcium an die rechten Orte im Körper gelangt. Bei hoher Dosierung von Vitamin D3 und für Osteoporosegefährdete oder Personen mit Verkalkungen (Arterien, Gelenke) ist die regelmässige Einnahme von K2 angezeigt.

 


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Zusammenfassung: Einnahmeempfehlung Vitamin D3

Im Winter erst recht, bei vielen jedoch auch im Sommer, sind Menschen aus der Schweiz und Mitteleuropa auf eine Substitution von Vitamin-D3 via z.B. Tropfen angewiesen.

  • Die meisten Menschen in der Schweiz haben einen Vitamin-D-Mangel
  • Täglich ist es für Erwachsene sinnvoll, 3'000 i.E. bis 6'000 i.E. Vitamin D3 einzunehmen.
  • Für Kinder scheinen 1'000 bis 3'000 i.E. sinnvoll zu sein.
  • Wer von Frühling bis Herbst viel an der Sonne ist (ohne Sonnenschutz) kann die obigen Mengen reduzieren speichert D3 im Körper ein für intakte Knochen und Zähne. Für ein starkes Immunsystem müssen auch diese Menschen im Winter Vitamin D3 täglich supplementieren.

Erfahrung von einem Bekannten unserer Familie

Seit ich beim Snowboarden im Frühjahr 2010 in Davos eine unvergessliche Erfahrung mit Vitamn D gemacht habe verzehre ich täglich ca. 8‘000 – 10‘000 IE sofern ich nicht ausreichend Zeit im Freien sein kann. Es gibt mich noch, vergiftet bin ich nicht, morgens brauche ich um 5.00 Uhr kein RedBull oder Kaffee um auf die Sprünge zu kommen. Herr G.G. im Kanton Aargau, 25.9.2015


Anmerkungen

  • In der Studie wird von 20 ng/ml „25(OH)D“ im Blut ausgegangen, was der absolute Minimalwert ist. Normalerweise werden 25 -30 ng/mL empfohlen. Die Studie lief im Sommer, d.h. es handelt sich um Sommerwerte. D.h. im Winter sollte die Tagesdosis von Vitamin D3 eher bei 7'000 – 10'000 i.E. liegen.
  • Zum Aufbau der Knochen muss Vitamin D3 nicht jeden Tag eingenommen werden. Dort kann man auch grössere Dosen auf Vorrat einnehmen. ABER bei Herzschwäche und anderen Erkrankungen scheint die regelmässige, tägliche Einnahme bei entsprechender Dosierung einen Vorteil zu bringen. Das Regelmässige mässige zahlt sich oft aus, das kann vielerorts beobachtet werden! Newsletter vom 18.9.2017 von Dr. Volker Schmiedel zum Thema "Die Sonne im Herzen"
  • Ein Sonnenbad im Sommer um die Mittagszeit bringt in 30 Minuten knapp 40'000 i.E., d.h. auch wesentlich höhere Dosen.
  • Gemäss Speichervorrat stehen dem Körper mehr oder weniger „25(OH)D“ zur Verfügung. D.h. es muss erst der Speicher gefüllt werden, bevor mehr „25(OH)D“ zur Verfügung steht.
  • Es gibt leider verschiedene Messmethoden für 25-OH-D, je nachdem ist der empfohlene Minimalwert 25 ng/ml oder 120 ng/ml. In der Schweiz wird meist 120 ng/ml verwendet / In Deutschland der niedrigere Wert.
  • Vom Speicher muss im Winter gezehrt werden, da nur ein Sonnenstand über 60° Vitamin D erzeugt. Dies ist in unseren Breiten übers Winterhalbjahr nicht der Fall.

Quellen / Bibliografie


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