16. März 2023

Diabetes, Metabolisches Syndrom, Übergewicht

Wirksame Superfoods und hilfreiche Lebensmittel

Autoren: Stefanie Burger | Michael Burger

Diabetes zählt zu den häufigsten Krankheiten und die Zahl der Diabetiker nimmt immer mehr zu. Derzeit gibt es weltweit 537 Millionen Diabetiker, bis 2045 wird die Zahl nach Schätzungen auf 783 Millionen hochklettern. Ein besonders hohes Risiko an Typ-2-Diabetes zu erkranken haben Übergewichtige mit einem sechsmal höheren Risiko als Normalgewichtige. Diese wenigen Faktoren zeigen die Notwendigkeit sowohl präventiv als auch bei vorhandener Krankheit mit Hilfe von wunderbaren Lösungen aus der Natur gegen Diabetes vorzugehen. Wir haben für Sie stundenlang recherchiert: Sie finden hier eine wissenschaftlich fundierte Übersicht mit wirksamen Superfoods und hilfreichen Lebensmittel. Zudem haben wir für Sie zwei Studien zusammengefasst, welche auf hohen Zuckerkonsum und erhöhtem Blutzucker im Zusammenhang mit Diabetes eingehen.

 

 

Ernährung

Über 90 Prozent der Diabetiker könnte Rohkost helfen!

Dr. Edmund Semler berichtet in seinem Basiswerk «Rohkost» von zahlreichen Ärzten und Wissenschaftlern, die ihre Patienten mit reiner oder einem sehr hohen Anteil an Rohkost behandelt haben. Die Erfahrungen waren mehrheitlich positiv bis hervorragend. Sie beobachteten meist in kurzer Zeit eine verbesserte Kohlenhydrattoleranz. Nicht selten konnte die Insulindosis reduziert werden und Diabetiker mit Bluthochdruck, Ödemen und Übergewicht profitieren zusätzlich von der Wirkung von Rohkost auch auf diese Beschwerden.

Dr. med. Georg Schnitzer erlebte 1977 innert einigen Monaten das Verschwinden eines Diabetes. Dem Patienten wollte man wegen einem Gangrän das Bein amputieren, was er verweigerte. Dr. Schnitzer empfahl ihm, ausschliesslich Rohkost zu essen und der Mann wurde gesund. Zwei Ärzte Manfred Schönenmeyer und Helmut Weiss bestätigten die gute Wirkung von Rohkost bei Diabetes Typ II.

In der beigefügten Grafik sehen Sie, was Dr. med. Weiss mit Rohkost bei 87 Diabetikern erlebt hat: 40% wurden geheilt, 55% erlebten eine klare Besserung. Nur bei 3% gab es keine Besserung und bei 2% wurde es schlechter. Insgesamt profitieren laut dem Arztbericht 95% der Diabetespatienten von der Rohkostbehandlung.

Ingeborg und Michael besuchten 2008 in den USA in Lifestylecenter. Dort hat man ihnen von ähnlichen Erfolgen mit Rohkost bei Diabetes berichtet.

Es gibt englische und mittlerweile auch deutschsprachige Bücher und Filme zum Thema Diabetes in 30 Tagen rückgängig machen.

Gesund essen reduziert das Risiko für Diabetes um bis 42%

Weltweit nimmt Diabetes rasant zu. Aus diesem Grund ist die Umsetzung wirksamer Präventionsstrategien für Typ-2-Diabetes von sehr grosser Bedeutung. Um das Auftreten von Typ-2-Diabetes in einem frühen Alter zu verhindern und das lebenslange Risiko zu senken, spielt die Auswahl von Lebensmitteln und Ernährungsfaktoren eine entscheidende Rolle.

In einer Meta-Analyse haben eine Forschergruppe über viele Studien hinweg untersucht welche Lebensmittel und in welcher Menge geeignet sind, um der Erkrankung vorzubeugen.
Die tägliche Einnahme von bis zu 50 g Vollkorngetreide (das ist wenig) pro Tag kann das Risiko für Typ-2-Diabetes um 25 % senken. Ebenfalls senken der tägliche Verzehr von Obst und Gemüse das Erkrankungsrisiko. Auch Milchprodukte soll sich positiv auf die Risikoreduktion auswirken.

Seminare rund um gesundes Essen

Die optimale Kombination von risikoreduzierenden Lebensmitteln verringerte das Erkrankungsrisiko um 42 %. In einer anderen Studie senkte der tägliche Konsum

Hingegen erhöht der Konsum von verarbeitetem Fleisch, raffinierten Getreideprodukten, zuckergesüssten Getränken, rotem Fleisch und Eiern das Risiko für Typ-2-Diabetes.
Die Meta-Analyse zeigt somit, dass durch eine erhöhte Einnahme von Vollkornprodukten, Gemüse, Obst und Milchprodukten und einen reduzierten Konsum von rotem und verarbeitetem Fleisch, zuckergesüssten Getränken und Eiern, das Risiko für Typ-2-Diabetes erheblich gesenkt werden kann.

 

Lebensmittel, welche das Risiko von Typ-2-Diabetes senken

Lebensmittel

Risikoreduktion

Vollkorngetreide (50 g/Tag)

25%

Gemüse (bis zu 300 g/Tag)

9%

Früchte (200-300 g/Tag)

10%

Milchprodukte (400-600 g/Tag)

6%

Lebensmittel, welche das Risiko von Typ-2-Diabetes erhöhen

Lebensmittel

Risikoerhöhung

Raffinierte Getreideprodukte (200-400 g/Tag)

6-14%

Eier (50 g/Tag)

13%

Verarbeitetes Fleisch (bis 50 g/Tag)

30%

Zuckergesüsste Getränke

Steigt mit zunehmendem Konsum

Quelle: Schwingshackl, L., Hoffmann, G., Lampousi, A. M., Knüppel, S., Iqbal, K., Schwedhelm, C., Bechthold, A., Schlesinger, S., & Boeing, H. (2017). Food groups and risk of type 2 diabetes mellitus: a systematic review and meta-analysis of prospective studies. European Journal of Epidemiology, 32(5). https://doi.org/10.1007/s10654-017-0246-y

 

Nüsse senken Langzeitblutzucker und Risiko für Diabetes

Die gesundheitsförderlichen Effekte von Nüssen werden in immer mehr Studien bestätigt. Ein kanadisches Forscherteam hat die Wirkung von Nüssen auf kardiovaskuläre Risikofaktoren, das Körpergewicht und den Langzeitblutzuckerwert HbA1c untersucht. Dabei haben sie Personen mit medikamentenpflichtigem Typ-2-Diabetes in drei Gruppen aufgeteilt. Über den Zeitraum von drei Monaten assen die Probanden entweder 75 Gramm einer Nussmischung (Nuss-Gruppe), einen Vollkorn-Muffin oder jeweils zur Hälfte Nüsse und Vollkorn-Muffin bei etwa gleicher Kalorienaufnahme. Die Nüsse/der Muffin ersetzten die gleiche Menge anderer Kohlenhydrate.

In der Nuss-Gruppe wurde nach diesen drei Monaten eine Reduktion des Langzeitblutzuckers festgestellt, während er in den anderen beiden Gruppen unverändert blieb. Verglichen mit den anderen Gruppen sank in der Nuss-Gruppe der Cholesterinspiegel stärker und war der positive Einfluss auf den Fettstoffwechsel erhöht. Daher raten die Forschenden Typ-2-Diabetikern den regelmässigen Genuss von Nüssen.

Eine andere Studie zeigte auf, dass der tägliche Konsum von 28 Gramm Nüssen das Risiko einer Diabetes Typ-2 Erkrankung um 29% verringerte.

Quelle: Jenkins, D. J. A., Kendall, C. W. C., Banach, M. S., Srichaikul, K., Vidgen, E., Mitchell, S., Parker, T., Nishi, S., Bashyam, B., de Souza, R., Ireland, C., & Josse, R. G. (2011). Nuts as a replacement for carbohydrates in the diabetic diet. In Diabetes Care (Vol. 34, Issue 8). https://doi.org/10.2337/dc11-0338

Rui Jiang  1 , JoAnn E Manson, Meir J Stampfer, Simin Liu, Walter C Willett, Frank B Hu, Nut and peanut butter consumption and risk of type 2 diabetes in women. jamanetwork.com/journals/jama/fullarticle/195554

 

Fasten kann beim Abnehmen helfen und hilft das Ernährungsverhalten zu ändern

Gemäss den Zahlen des Robert-Koch-Institutes (RKI)  sind in Deutschland mittlerweile deutlich mehr 50%  aller Erwachsenen übergewichtig. 2020 waren laut dem RKI 67% der Männer und 53% der Frauen in Deutschland zu schwer. Die Tendenz weiterhin steigend.

Die Schweizer Bevölkerung (45 bis 64 Jährige) hat laut einer Studie der Uni St. Gallen während der Corona-Jahre im Vergleich zu 2019 um satte 6.7 kg zugenommen. Sonst nahm das Durchschnittsgewicht pro Jahr um 100 Gramm zu. Übergewichtige haben ein 6x höheres Risiko für eine Ty-2-Diabetes Erkrankung im Vergleich zu Normalgewichtigen.
 
« Fasten kann beim Abnehmen helfen. Es schult das Essverhalten und hilft, einen gesunden Lebensstil zu finden. »
Frau Dr. med. F. Wilhelmi de Toledo

 

Infos rund ums Fasten:

» Fasten für Gesunde

Zuckerkonsum als Risikofaktor für Diabetes

Durch den täglichen Konsum von 80 Gramm Zucker, wird die Fettproduktion in der Leber nachhaltig angeregt. In einer Studie mit 94 gesunden Männern haben Zürcher Forscher den Effekt von Süssgetränken auf die Fettproduktion untersucht. Dabei zeigte sich, dass selbst 12 Stunden nach dem Konsum eines Süssgetränkes mit 80 Gramm Saccharose oder Fructose die Fettproduktion in der Leber doppelt so hoch war wie in der Kontrollgruppe. Die Forscher sehen das Anregen der Fettproduktion als möglichen ersten Schritt zu weiteren metabolischen Veränderungen wie einer Insulinresistenz. In der Schweiz werden pro Person täglich mehr als 100 Gramm Zucker konsumiert. Damit ist das Risiko für Erkrankungen wie Diabetes oder eine Fettleber sehr hoch. Die Forscher raten daher zu einem deutlich reduzierten Zuckerkonsum.

Quelle: Geidl-Flueck, B., Hochuli, M., Németh, Á., Eberl, A., Derron, N., Köfeler, H. C., Tappy, L., Berneis, K., Spinas, G. A., & Gerber, P. A. (2021). Fructose- and sucrose- but not glucose-sweetened beverages promote hepatic de novo lipogenesis: A randomized controlled trial. Journal of Hepatology, 75(1). https://doi.org/10.1016/j.jhep.2021.02.027

 

Superfoods und Vitalstoffe

Maulbeerblätter helfen die Insulin-Zellen zu reparieren

Maulbeerblätter können als natürliches Mittel gegen Diabetes eingesetzt werden.
Japanische Forscher haben entdeckt, dass Wirkstoffe in den Maulbeerblätter für einen geringeren Anstieg des Blutzuckerspiegels nach einer Kohlenhydratmahlzeit sorgen. Hauptverantwortlich dafür ist die bioaktive Substanz 1-Deoxynojirimycin. Dazu sollten Maulbeerblätter zu jeder Mahlzeit als Tee, in Smoothies oder in Kapselform eingenommen werden. Eine indische Forschergruppe entdeckten weitere Wirkstoffe in Maulbeerblättern, die den Blutzucker und die Blutfettwerte regulieren helfen.

Maulbeerblätter senken den Blutzucker, verbessern die Blutfett-Werte und haben einen positiven Einfluss auf den Cholesterinspiegel. Wirkstoffe in den Maulbeerblättern reparieren die Insulin-bildenden Zellen der Bauchspeicheldrüse.

Quelle: Doi K, Kojima T, Makino M, Kimura Y, Fujimoto Y. Studies on the constituents of the leaves of Morus alba L. Chem Pharm Bull 2001;49(2):151-3.

Andallu B, Suryakantham V, Srikanthi BL, Reddy GK. Effect of mulberry (Morus indica L.) therapy on plasma and erythrocyte membrane lipids in patients with type 2 diabetes. Clin Chim Acta 2001;314:47-53.

 

Kurkuma senkt Blutzucker wirksam

« Schon seit vielen Jahren ist die blutzuckersenkende Wirkung von Kurkuma bekannt. Bei beginnender Diabetes-Erkrankung konnte durch die Einnahme von Kurkuma eine Normalisierung der Stoffwechsellage erzielt werden. Zudem zeigen Studien, dass die durch Typ-2-Diabetes hervorgerufenen Schäden an den Gefässen und im Auge durch Kurkuma gebessert werden konnten. »

Prof. Dr. med. Sigrun Chrubasik in Kurkuma - Hoffnungsträger für Kranke und Ältere, Plantavita

 

Seit 7 Jahren nicht mehr so gute Blutzuckerwerte

« Ich habe seit 7 Jahren Diabetes und muss spritzen. Seit dem Ausbruch der Krankheit war mein Blutzucker sehr hoch, oft lagen die Werte bei 14-15. Wir haben vieles versucht wie mehr spritzen und Medikamente. Die Blutzuckerwerte blieben stets hoch. Diesen Winter war ich lange Zeit schwach und hatte kaum Appetit. Dieses unfreiwillige Teilfasten, die anschliessende Ernährungsumstellung nach einer hilfreichen Beratung bei Josef Kreuzer und die Einnahme des Fitnessdrinks bewirkten in meinem Körper einen Neubeginn.
Die Blutzuckerwerte liegen nun bei 6. Manchmal sogar darunter. Nie waren diese so gut in den letzten 7 Jahren. Den Fitnessdrink nehme ich vor dem Frühstück und am Nachmittag. Morgens esse ich Porridge mit Haferkleie. Zudem entgifte ich mit Chlorella, habe bereits 5 kg abgenommen.»

Bericht von Frau Ruth G. im Kanton Aargau

» Rezeptlink Fitnessdrink

Vitamin D reduziert Risiko für Diabetes und erleichtert das Abnehmen

In einer Meta-Analyse haben amerikanische Forscher den präventiven Effekt von Vitamin-D-Supplementierung auf das Risiko für Typ-2-Diabetes untersucht. Dabei haben sie herausgefunden, dass bei Patienten mit Prädiabetes eine Vitamin-D-Supplementierung in mässiger bis hoher Dosierung (≥1000 IE/Tag) das Risiko für die Entwicklung von Typ-2-Diabetes, verglichen mit der Einnahme von Placebo, signifikant reduzierte.

Vitamin D3-Supplementation für Menschen mit Übergewicht: Ein Vitamin-D3-Mangel steht wahrscheinlich mit erhöhtem Bauchfett und Gewichtszunahme auch in Zusammenhang. Denn fehlt Vitamin D, dann wird Fett leichter eingelagert und das Abnehmen fällt schwerer.

Quelle: Mahmoud Barbarawi, Yazan Zayed, Owais Barbarawi, Areeg Bala, Ahmad Alabdouh, Inderdeep Gakhal, Fatima Rizk, Mariam Alkasasbeh, Ghassan Bachuwa, JoAnn E Manson, Effect of Vitamin D Supplementation on the Incidence of Diabetes Mellitus, The Journal of Clinical Endocrinology & Metabolism, Volume 105, Issue 8, August 2020, Pages 2857–2868, https://doi.org/10.1210/clinem/dgaa335

 

Vitamin K senkt Risiko für Typ-2-Diabetes

In vergangenen Jahren zeigten Studien, dass die Einnahme vom Vitamin K2 das Risiko für Typ-2-Diabetes senkt. Forscher konnten in einer Übersicht über verschiedene Studien zeigen, dass Vitamin K2 die Insulinsensitivität durch die Beteiligung des Vitamin-K-abhängigen Proteins Osteocalcin, entzündungshemmende Eigenschaften und lipidsenkende Effekte verbessert.

Quelle: Li, Y., peng Chen, J., Duan, L., & Li, S. (2018). Effect of vitamin K2 on type 2 diabetes mellitus: A review. Diabetes Research and Clinical Practice, 136, 39–51. https://doi.org/https://doi.org/10.1016/j.diabres.2017.11.020

 

Omega-3 senkt Diabetes Typ II Risiko massiv

Die mehrfach ungesättigten Omega-3-Fettsäuren bieten besonders effektiven Schutz vor Typ-2-Diabetes, da sie die Insulinresistenz des Körpers verbessern. Durch die regelmässige Verwendung von Omega-3-Fettsäuren kann das Diabetes-Risiko bis zu 50% reduziert werden.

www.zentrum-der-gesundheit.de  

 

Mangelversorgung mit B-Vitaminen bei Diabetikern

Prof. Rima Obeid postulierte, dass Patienten mit Typ-2-Diabetes nicht nur eine Insulinresistenz haben, sondern auch eine gewisse Resistenz gegen Vitamin B12 zu entwickeln scheinen. Diese Vitamin-B12 Resistenz führt schließlich zu einem intrazellulären Vitamin-B12-Mangel, der mit entsprechenden Symptomen einher gehen kann. In letzter Konsequenz von Vitamin-B12-Mangel drohen hämatologische und neurologische Erkrankungen sowie kognitive Störungen.

Eine prospektive Kohortenstudie hat 1354 älteren Menschen mit und ohne Typ-2-Diabetes sowie mit unterschiedlich stark eingeschränkter kognitiver Funktion untersucht. Die Ergebnisse zeigten, dass unter den Personen mit Diabetes mehr Personen reduzierte Testleistung im Mini-Mental-Status-Test (MMSE) aufwiesen als bei den Personen ohne Diabetes. Diese reduzierte kognitive Funktion korrelierte mit reduzierten Vitamin-B12-Serumkonzentrationen (< 250 pmol/l). Eine rechtzeitige Vitamin-B12-Supplementierung könnte demnach die mit dem Diabetes einhergehenden kognitiven Probleme abmildern.

Empfehlungen zur Vitamin-B12-Supplementierung: Vitamin-B12 Nasentropfen, Buchweizen B-Komplex.

Andere Quellen zeigen, dass auch die Vitamine B1, B6, B12 und Folsäure (B9) bei Diabetiker reduziert sein können. Deshalb empfehlen Medizinier Personen mit Diabetes eine gezielte Nahrungsergänzung mit B-Vitaminen.

Quelle: von Grätz, P.G. Achten Sie auf einen potenziellen Vitamin-B12-Mangel!. MMW - Fortschritte der Medizin 156, 76 (2014). https://doi.org/10.1007/s15006-014-3589-2

 

Bewegung

Bewegung senkt Risiko für Typ-2-Diabetes


Die Meta-Analyse von Aune et al. (2015) liefert starke Belege für einen negativen Zusammenhang zwischen körperlicher Aktivität und dem Risiko für Typ-2-Diabetes. Dies bedeutet, dass das Risiko an Diabetes zu erkranken umso niedriger ist je höher die körperliche Aktivität ist. Dieser Zusammenhang könnte zum einen Teil durch eine geringere Adipositas bedingt sein.

Die Übersichtsarbeit zeigt, dass alle Subtypen körperlicher Aktivität von Vorteil zu sein scheinen. Bei bis zu 5-7 Stunden körperlicher Betätigung mit hoher oder niedriger Intensität pro Woche wurde eine Verringerung des Risikos beobachtet. Das relative Risiko konnte durch unterschiedliche körperliche Aktivitäten um 25-40% reduziert werden. Probanden, die ihr Aktivitätsniveau erhöhten, oder im Laufe der Zeit ein konstant hohes Aktivitätsniveau aufwiesen, hatten ein um 36-41% geringeres Risiko an Typ-2-Diabetes zu erkranken. Es ist nicht ausgeschlossen, dass bei mehr physischer Aktivität das Risiko noch stärker verringert werden kann.


Quelle: Aune D, Norat T, Leitzmann M, Tonstad S, Vatten LJ. Physical activity and the risk of type 2 diabetes: a systematic review and dose-response meta-analysis. Eur J Epidemiol. 2015 Jul;30(7):529-42. doi: 10.1007/s10654-015-0056-z. Epub 2015 Jun 20. PMID: 26092138


 

Bewegung verbessert und verlängert das Leben, auch bei Diabetes


„In Zeiten da Bewegung im Alltag immer mehr abnimmt, ist Sport betreiben bzw. einfach Bewegung machen nicht länger Luxus, sondern Notwendigkeit. Vor allem DiabetikerInnen profitieren von Bewegung als Therapie! Körperliche Fitness erleichtert nicht nur den Alltag, sie verlängert nachweislich das Leben und macht es auch lebenswerter!“

Zitat von Dr. Claudia Francesconi,
von der Diabetes- & Stoffwechselambulanz des Gesundheitszentrums Wien

Diabetes begünstigt weitere Krankheiten

Erhöhter Blutzucker als Gesundheitsrisiko

Eine aktuelle Übersichtsarbeit hat verfügbare Belege aus Meta-Analysen untersucht, um einen Überblick über die gesundheitlichen Folgen von Prädiabetes zu geben. Prädiabetes ist eine Vorstufe von Typ-2-Diabetes, bei der die Blutzuckerwerte bereits erhöht sind, aber noch nicht so hoch, dass Diabetes diagnostiziert werden kann. Jedoch birgt Prädiabetes ein hohes Risiko für Diabetes und auch für weitere Erkrankungen. In dieser Arbeit zeigten Forschende aus Deutschland, dass Personen mit Prädiabetes eine bis zu 39% höhere Sterblichkeitsrate im Vergleich zu Menschen mit normalen Blutzuckerwerten haben. Zudem waren die Risiken für Erkrankungen des Herz-Kreislaufs-System, chronische Nierenerkrankungen, Krebs, Schlaganfälle und Demenz erhöht.
Durch vorbeugende Massnahmen wie körperliche Bewegung und ballaststoffreiche Ernährung mit mässigem Verzehr von Zucker und Fett kann die Entwicklung eines Prädiabetes hin zu Typ-2-Diabetes verzögert oder sogar verhindert werden.

Quelle: Schlesinger, S., Neuenschwander, M., Barbaresko, J. et al. Prediabetes and risk of mortality, diabetes-related complications and comorbidities: umbrella review of meta-analyses of prospective studies. Diabetologia 65, 275–285 (2022). https://doi.org/10.1007/s00125-021-05592-3

 

Diabetes geht aufs Herz

« Diabetes hat weitreichende Folgen für die Gesundheit. Zuckerkranke haben ein stark erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, vor allem für Herzinfarkt, Schlaganfall und die arterielle Verschlusskrankheit (Schaufensterkrankheit).

Doch warum begünstigt Diabetes die Entstehung eines Herzinfarktes? Hohe Blutzuckerwerte fördern Entzündungsreaktionen im Körper und beeinflussen verschiedene Stoffwechselvorgänge. Unter anderem beschleunigt ein chronisch hoher Blutzucker die Verkalkung und Schädigung von Gefässen (Arteriosklerose) und führt zu einer Verschlechterung der Pumpleistung des Herzens sowie zu einer verstärkten Blutgerinnung in den geschädigten Gefässen. »

Prof. Dr. med. Diethelm Tschöpe auf herzstiftung.de

 


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